Plant Zalando Börsengang oder Verkauf?
Investitionen und kein Ende in Sicht
Nachdem bekannt wurde, dass die Kinnevik-Tochter Emesco AB ihre Beteiligung in Rocket Internet und somit auch für Zalando erneut erhöht hat, stehen viele über den Sinn und Zweck einer erneuten Finanzierungsspritze vor einem Rätsel. Kinnevik zählt somit zu den Großaktionären der Samwer-Startups und Rocket Internet, zu denen neben Zalando, Groupon und Wimdu gehören. Kinnevik soll sich bereits mit einer Summe von etwa 100 Millionen Euro als viertplatzierter Großinvestor, neben Rocket Internet, Tengelmann, Ventures und Holzbrinck am Schuh Online Shop von Samwer, beteiligt haben.
Spekulationen über Samwer-Pläne
Momentan wird sogar spekuliert ob, wie bei den Samwers üblich, nachdem ein Projekt stark genug ist, ein Verkauf und Ausstieg vorbereitet wird, da immer mehr Anteile von Rocket Internet und dem Aushängeschild Zalando verkauft werden. Oder wird gar der erste Börsengang der Samwer Brüder vorbereitet? Man wird abwarten müssen wohin die Reise geht, denn möglich wäre alles. Wie die einstige Version eines Schuhe & Fashion Online Shops, welcher alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Denn aus der Vision wurde von Z wie Zappos und Alando, der Onlineshop-Gigant Zalando. Und es entstand eine nie zu erwartende ernstzunehmende Konkurrenz für Otto, Mirapodo, Amazon, Shoepassion, Javari und Co geworden. Erstaunlich auch für den Laien in welch kurzer Zeit es Zalando gelungen ist, jeden noch so großen, bekannten Schuh Online Shop, von den Kleineren ganz zu schweigen, zu verdrängen. Wundern tut man sich aber auch nur so lange bis man die gigantische Maschinerie und finanzielle Stärke hinter Zalando erkennt. Zalando ist und bleibt ein Paradebeispiel für das Entstehen und Branding einer Marke in der heutigen Zeit.
Werbung und Marketing in Perfektion
Nichts wurde beim Schuh Online Shop Zalando dem Zufall überlassen und muss mit Argusaugen überwacht worden sein. Obwohl ein Makel haftet dem Zalando-Marketing doch an. Dieser Makel dürfte der Werbeslogan aus der vorangegangenen Fernseh-Werbung sein. Denn dort hieß es: “Schrei vor Glück oder schick`s zurück!“ Böse Falle! Denn jeder Just for Fun Shopper wird von dieser Art Werbung magisch angezogen und in seiner äußerst fragwürdigen Kaufmoral und Bestellmoral bestätigt. Möchte gar nicht wissen, welche Verluste allein durch diese leichtsinnige Aufforderung zum Zurückschicken dem Schuh Online Shop dadurch entstanden sind. So wurde auch dem letzten bisher verantwortungsvollen Online-Besteller, die Spaßkauf-Barriere genommen.
Bitterer Beigeschmack durch Zalando-Werbung
Das Sinken der Kaufmoral und des verantwortungslosen Umgangs mit erworbener Ware, welche man eigentlich wieder zurückgeben möchte ist auch seit Jahren im stationären Handel ein nicht zu unterschätzendes Problem. Denn seitdem große Warenhäuser ohne viel Aufhebens getragene Ware anstandslos zurücknehmen und auszahlen, können kleinere Läden sich das auf Dauer gar nicht leisten. Dasselbe Prinzip ist auch im Onlinehandel für viele kleine Shops kaum tragbar. Würde mich wirklich ernsthaft interessieren wie hoch die Verluste durch leichtfertige Retouren bei Zalando sind. Hm, aber weiß das schon…
Private-Equity-Unternehmen oder Firmen-Multis in den Startlöchern?
So aber nun zurück zum eigentlichen Thema. Sollte tatsächlich ein Verkauf des Samwer-Projektes geplant sein, wer bitte kann das finanziell stemmen? Amazon, die ja auch schon Zappos übernommen haben? Otto? Metro-Gruppe? Ein riesiges Private-Equity-Unternehmen? In dem Zusammenhang und an dieser Stelle, beste Grüße an alle Private-Equity-Unternehmen in München, in der Hoffnung das es Allen gut geht!? Der Sarkusmus mit einem Hauch Ironie sei an der Stelle erlaubt und verziehen. Der vermutete erste Börsengang der Samwer`s wäre auch durchaus denkbar.
Expandiert Zalando weiter?
Nachdem aus Zalando dem Schuh Online Shop, bereits ein Schuhe & Fashion Online Shop und auch Sport Online Shop und das nicht mehr nur in Deutschland geworden ist, wäre für mich auch ein weiteres Expansionskonzept nicht undenkbar, natürlich über die deutschen Grenzen hinaus. Ähnlich wie bei Amazon, das US-amerikanisches Social-Commerce-Versandhaus, welches früher nur Bücher vertrieb und mittlerweile sämtliche Handelsbereiche, ähnlich wie Otto, abdeckt. Amazon kauft aber nicht alle Produkte selber, sondert bietet über die Amazon Marketplace Plattform Einzelhändlern die Möglichkeit ihre Produkte über das angesehene Image von Amazon zu listen und zu verkaufen. Man könnte es auch kostengünstige Marktforschung auf ganz hohem Niveau nennen. Dieses Konzept wäre für mich auch in Bezug auf Zalando durchaus denkbar. Zumal bereits ein neues Zalando Logistik-Zentrum in der Entstehung ist. Sollte Zalando es ähnlich wie Amazon handhaben und Produkte anderer Händler anbieten, würden auch die riesigen Kosten, die bei einer Vorfinanzierung der Ware entstehen, wegfallen.
Freue mich bereits jetzt auf den neuen Shop namens: Zalando Home – Wohnen und Einrichten mit Zalando. Großartig! Und was kommt danach!?
Was auch passiert es bleibt spannend zwischen den Firmen-Multis und dem Kampf im Internet-Haifischbecken. Ganz nach dem althergebrachten Prinzip, fressen oder gefressen werden. Ich sag schon mal Mahlzeit und wünsche guten Appetit. Eine Freude das miterleben zu dürfen. Danke!
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