Konzert-Kritik zu einem kurzen, aber großartigen Placebo Konzert
Pünktlich um 20 Uhr ging es los
Gestern, dem 9. August 2011, um 20 Uhr im Huxleys Neue Welt Berlin war es soweit, dass Überraschungskonzert und die Warm-Up-Show von Placebo zum Open Air Konzert in Stuttgart zu den „Stuttgarter Sternstunden“ zum 125. Firmen-Jubiläum von Mercedes Benz startete. Den Auftakt um 20 Uhr machte DJ Timo Maas, ein langjähriger Freund von Placebo und Brian Molko, welche unter seine aufgelegten Stücke den ein oder anderen Placebo Song mit rein mixte. Mir gefiel der Gig von Timo Maas und vielen anderen natürlich auch.
Dann endlich kam die Alternativ-Rock-Band
Timo Maas legte bis etwa 5 Minuten vor 9 auf und danach erfolgte ein kurzer Sound-Check, welcher das baldige Erscheinen von der Alternativ-Rock-Band versprach. Dann endlich war es soweit, die Halle im Huxleys Berlin wurde dunkel und Placebo standen auf der Bühne. Placebo, Gitarrist und Sänger Brian Molko, Bassist Stefan Olsdal, der neue Schlagzeuger Steven Forrest wurden wie üblich lautstark und euphorisch begrüßt.
Brian Molko Statements
Brian Molko nahm in seiner Begrüßung, die momentane Situation in seiner Heimat London zum Anlass, diese mit einem sarkastisch, ironischen Statement zu erwähnen. Er sagte: „Did you watch the news, London is burning. But it`s ok, we are in Berlin“ (Habt ihr die Nachrichten gesehen, London brennt!? Aber das geht in Ordnung, denn wir sind ja in Berlin!) Auch dem darauf gespieltem Placebo Song „Sleeping with Ghosts“ wurde mit einem politischen Statement von Brian Molko bedacht. Und so schrie er lautstark hinaus: „F… the govern…. f…the kil…. and the lies!“
Beste Song-Auswahl
Die Auswahl und die Zusammenstellung der Songs hat mir und vielen Anderen wie ich glaube sehr gut gefallen. Placebo spielten unter anderem 4 Songs aus dem Album „Battle for the Sun“ und 4 Songs aus dem Album „Meds“, „Every you Every me“, „Bitter End“ und und und.
Erstklassiger Sound
Der Sound war nahezu perfekt im Huxleys Neue Welt Berlin, aber Placebo waren nicht allein auf der Bühne. Brian Molko, Stefan Olsdal und Steven Forrest wurden von 3 weiteren Personen im Hintergrund soundtechnisch und gesangstechnisch unterstützt. So gab es einen weiteren Bassisten, Gitarristen und eine weibliche Person, welche quasi multiagierte. Sie steuerte Backing Gesang bei, spielte Tamburin, Geige und Keybords. Alle zusammen mit Placebo sorgten für einen richtig fetten Sound. Es war großartig.
Tribut Amy Winehouse, Kurt Cobain – Nirvana und Club 27 Musikgrößen
Placebo gedachten mit einem gecoverten Song von Kurt Cobain Nirvana „ All Apologies“ der kürzlich verstorbenen Soul-Sängerin Amy Winehouse und aller Musikgrößen, welche dem Club 27 angehören, da sie im jungen Alter von 27 Jahren gestorben sind. Momentan gehört es wohl einfach zum guten Ton aller Künstler und Musiker, der gerade mal 27 Jahre alt gewordenen und plötzlich verstorbenen Soul-Sängerin Amy Winehouse und dem Club 27 ihre Ehrerbietung zu erweisen, so nun auch Placebo. Die selber bereits schon lang aus der Club 27 Gefahrenzone sind. Zum Glück, kann man nur sagen.
Tolles Konzert, aber viel zu kurz
Es war ein wirklich tolles Placebo Konzert im Huxleys Berlin, da gibt es einfach nichts zu meckern. Der Sound war toll und auch die Zusammenstellung der Songs. Der Song „Bitter End“ wurde zum Ober-Burner des Abends, denn der riss einfach alle in größter Euphorie mit. Als um ca. 10 min vor 22 Uhr der Titel „Song to say goodbye“ gespielt wurde dauerte es gerade mal noch 20 Minuten und das Placebo Konzert war tatsächlich schon vorbei. Placebo haben also insgesamt eine Stunde und 15 Minuten gespielt, was natürlich für einen Placebo Fan viel, viel zu kurz ist, aber es war ok.
Bin gespannt wie lange Placebo, die Alternativ-Rock-Band, auf dem morgigen Open Air Konzert in Stuttgart, wo die Karten nur 15 Euro kosten, spielen!? 20 Minuten???
Na egal, es war und bleibt ein toller unvergesslicher Abend, der so ganz anders war im Huxleys Neue Welt Berlin, als 2009 beim Placebo Konzert in der Arena Berlin. Was anders war? Anders als in der Arena Berlin hatte man gestern das Gefühl, dass es einen immensen Frauenüberschuss gab, was bei einer Band wie Placebo auch nicht wirklich verwundert, aber der größte Unterschied lag in dem Duft der in der Luft lag. Anders als in der Arena Berlin lag kein Schweißgeruch und Zigaretten-Duft in der Luft, sondern gestern im Huxleys Berlin roch es eher nach Parfüm. Mir persönlich ist egal welcher Duft dominiert oder welche Konzert-Location, Hauptsache Band und Sound stimmen.
So und nun heißt es wieder warten. Warten auf das Placebo Album 2012,Placebo Konzert 2012, neues Album und Konzert-Tour. Aber auch diese Wartezeit wird vergehen. Ganz sicher!