Am Anfang war der Cadillac und es endete in Berlin

Nun, gefühlt kenne ich meine beste Freundin Mercedes schon mein ganzes Leben lang und war mir sicher alles über ihr bisheriges Leben schon zu kennen oder mit ihr zusammen erlebt zu haben. Ok, sie ist schon ziemlich speziell und auch etwas durchgeknallt, aber genau deswegen mag ich sie ja auch so sehr. Aber das sie es immer noch schafft mich so zu überraschen, das hätte ich nach allem was wir schon zusammen erlebt und durchlebt haben echt nicht gedacht. Ich wußte auch das sie keine echte Berliner Pflanze ist, aber ich wußte bisher noch nicht wie sie überhaupt nach Berlin gekommen ist. Und eigentlich hätte ich mir denken können, das auch dieser Teil ihres Lebens nicht ganz normal verlaufen ist.

Als wir vor ca. 2 Wochen in unserem Lieblingscafe saßen und uns wie immer über Gott und die Welt unterhielten, schmunzelte sie plötzlich völlig unmotiviert und sagte: „Ja, es stimmt man sieht sich immer zweimal. Ist ja witzig…“ Ich folgte ihrem Blick und sah einen recht gut aussehenden Typen vor dem Cafe stehen. Da ich keinen Plan hatte, welchen Film sie gerade wieder fährt fragte ich sie. Und sie sagte:“ Ach das hab ich dir ja noch gar nicht erzählt, aber durch diesen Typen bin ich damals in Berlin gelandet.“ Meine Neugier war geweckt und ich drängelte: „Los erzähl!!!“

Und dann fing Mercedes an zu erzählen…

Ich habe doch einen unglaublichen Faible für Oldtimer und so kam es das ich mit Freunden ein US-Car-Meeting besucht habe, auf dem einer meiner Freunde einen Stand betreiben wollte mit Accessoires wie Bolos, Bandanas, Gürtel, Boots und was es sonst noch so alles gibt. Als der Stand auf dem Fluhafen Tempelhof endlich aufgebaut war, trudelten auch die ersten Autos ein.  Gänsehaut pur, der Anblick ließ mein Herz höher schlagen, ein Traum und ich mitten drin… So viel Schönheit auf einem Haufen, 59ger Cadillac Eldorado, Corvette Sting Ray, Ford Mustang, traumhaft schöne Pickups, Hot Rods, Excalibur und und und.

Als sich der Flughafen im Laufe des Tages gut gefüllt hatte, machte ich mich auf den Weg die Schmückstücke unter den Oldtimern aus der Nähe zu betrachten und mich mit ein wenig Smalltalk abzulenken. Bei meinem Rundgang entdeckte ich ihn dann, einen Cadillac Eldorado Convertible 1953 in schwarz und drin saß ein Typ, den, wenn man mich in dem Moment gefragt hätte, ich gar nicht bemerkt hatte. Ich stand da, lächelte und hatte fast Tränen vor Glück im Auge, so schön war es…dieser Traum von einem Auto. Und plötzlich sprach mich der Typ an und mir wär beinahe das Herz vor Schreck stehen geblieben, so vertieft war ich in den Cadillac. Er sagte: „Verkoof ick, kannste koofen…“ Und ich erwiderte völlig verdattert: „Ja, nee, lieber erstmal `ne Runde fahren.“ Ja, gut dann steig ein machen wir, meinte er. Ich stieg wie ferngesteuert ein und dann wurde ein Traum für mich wahr…Der Typ neben mir erzählte und fragte dies und das, doch ich war gar nicht richtig bei der Sache. Was der wohl gedacht haben muß???

Als ich wieder bei meinen Freunden war und wir dabei waren den Verkaufsstand zusammenzubauen, sprach mich ein Typ an und drückte mir seine Karte in die Hand und meinte: „Auto ist verkauft, aber kannst dich ja trotzdem mal melden.“ Im ersten Moment wußte ich gar nicht was der von mir wollte, oder wer er überhaupt war. Doch dann fiel es mir ein, der Typ mit dem Cadillac. Auch fiel mir jetzt erst auf, das er verdammt gut aussah. Ich sagte:“ Ja, ja…!“ und dachte warum sollte ich.

Fortsetzung folgt…